GAZ 2017 03 Kloster 01Am 07.03.2017 besuchten die Geschichtslehrer Patrick Eckert und René Beck mit sieben interessierten Oberstufenschülern der Q2 des Leistungskurses Geschichte den Zeitzeugenvortrag der 82jährigen Jüdin Henriette Kretz im Kloster Höchst. Initiiert wurde die Abendveranstaltung von der Organisation „Odenwald gegen Rechts“, dem Maximilian-Kolbe-Werk, dem Zeitzeugenprojekt des Bischöflichen Ordinariats Mainz, dem Katholischen Dekanat Erbach und dem Evangelischen Dekanat Erbach.


Bei dieser Veranstaltung stand neben mehreren osteuropäischen jüdischen Verfolgten vor allem Henriette Kretz im Zentrum, die von ihrem ereignisreichen Leben schilderte. Die 82-Jährige erläuterte die Ursprünge ihrer Familiengeschichte in Rheinland-Pfalz und das Leben in Osteuropa vor und während der NS-Herrschaft. Als Tochter eines Kinderarztes lebte sie in der heutigen Ukraine nahe Lemberg. Als die Verfolgung der jüdischen Bewohner begann, nahm ihr Vater eine Stelle in einer Tuberkuloseklinik für Kinder an. Jedoch verbot man dem Kinderarzt bald die Arbeit. Als Achtjährige wurde Henriette alleine bei einer Familie hinter einem Schrank versteckt, wo sie jedoch bald entdeckt und in ein Gefängnis verschleppt wurde. Die Familie, die sie versteckt hatte, fand ihren Aufenthaltsort und löste sie dort aus, sodass das kleine Mädchen zu ihren Eltern zurückkehren konnte und eine gewisse Zeit im Ghetto lebte. Erneut fand sich eine Familie, die sie in ihrem Keller und Dachboden versteckte. Doch auch hier wurde die jüdische Familie von NS-Soldaten gefunden. Dabei wurden Henriettes Eltern erschossen. Sie konnte jedoch fliehen und sich in ein Waisenhaus retten, wo sie großgezogen wurde.GAZ 2017 03 Kloster 02
Nicht ohne Rührung berichtete die sympathische Dame, die heute in Antwerpen wohnt, von den schrecklichen Ereignissen. Die Oberstufenschüler wurden so mitgerissen, dass sie nach dem Vortrag noch ein persönliches Gespräch mit Frau Kretz suchten und sich für den beeindruckenden Vortrag bedankten. Nebenbei gaben einige Schüler ein Interview, in dem sie ihre Eindrücke und Emotionen mitteilen konnten.

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