Nuernberg18Reichsparteitage, "Nürnberger Rassengesetze" und "Nürnberger Prozesse" verbinden bis heute den Namen Nürnbergs mit der Herrschaft der Nationalsozialisten.

Angelehnt an den Geschichtsunterricht der gymnasialen Oberstufe unternahmen die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten der Georg-August-Zinn-Schule Reichelsheim (GAZ) am 6.12.2018 eine Tagesexkursion in die fränkische Stadt, um dort auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände Geschichte (be)greifbar zu machen, Wissen zu konkretisieren. Früh aufstehen war für alle Teilnehmer angesagt, denn es ging pünktlich um 7.00 Uhr los, begleitet wurde die Gruppe von Christoph Haußner, Raoul Giebenhain und Tim Scholz.

In Nürnberg angekommen stand gleich eine zweistündige Führung auf dem riesigen Gelände der ehemaligen Reichsparteitage auf dem Programm. Das erste Ziel dabei war die sogenannte "Kongresshalle". Hier war etwa die Planung, Größe und Bauart des nicht fertig gestellten Gebäudes, das einmal 60 Meter in die Höhe ragen sollte, genauso Anlass der Gespräche und Informationen wie der zu Propagandazwecken genutzte Größenwahn der Nazis. Denn die Riesenhalle sollte an das Kolosseum in Rom erinnern, die Außenwände sind mit Granit verkleidet sind. Nächste Station war so genannte "Großen Straße", die mit ihren 60 Metern Breite und 1,5 Kilometer Länge eine gewaltige, zum Größenwahn passende Dimension hat. Die Granitplatten, mit denen ihr Boden belegt war, waren dabei genau auf eine Länge für zwei Stechschritte ausgelegt, da die Straße zum Aufmarschieren für die verschiedenen NS-Organisationen dienen sollte - selbst der Bodenbelag zeugt von dem gewalttätigen Militarismus der Nazis. Die Führung endete schließlich am "Zeppelinfeld". Die Schülerinnen und Schüler bekamen hier auf der noch vorhandenen Zeppelintribüne weitere Informationen der Mitarbeiterinnen des Vereins "Geschichte für alle", die den angehenden Abiturientinnen und Abiturienten anschließend auch für Fragen zur Verfügung standen.

Nächster Programmpunkt nach der Führung das angrenzende Dokumentationszentrum des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes, das seit 2001 im Nordflügel der ehemaligen Kongresshalle angesiedelt ist. Dort konnten die jungen Odenwälder mit einem Audio-Guide selbstständig die Ausstellung "Faszination und Gewalt" besichtigen. Diese zeigt die Ursachen, Zusammenhänge und Folgen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und die Geschichte der Reichsparteitage. Der Rundgang durch die Ausstellung bot mit chronologisch sortierten Zeittafeln, Kurzfilmen, historischen Textquellen, Plakate oder auch Skulpturen aus der damaligen Zeit eine Fülle von Informationen, die die GAZ-Schüler bereitwillig und interessiert aufsogen. Während des gesamten Tages war die Betroffenheit über das Ausmaß der nationalsozialistischen Diktatur und eines sinnlosen Weltkrieges, der Millionen von Menschen das Leben gekostet hat, deutlich spürbar. Die bleibenden Eindrücke, die die Exkursion brachte, werden nun im Geschichtsunterricht der beiden Grundkurse und des Leistungskurses an geeigneter Stelle aufgegriffen und vertieft – damit in vielen jungen Köpfen die Einsicht wächst, dass so etwas nie wieder passieren darf.

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