10. Theaterabende an GAZ

the 125Hulahoop auf der Treppe zur 200-Ebene von schwarzgekleideten Menschen, die danach rasend schnell agieren , im ersten Stock im Neubau findet ein Vorstellungsgespräch statt, 3 Frauen rutschen auf allen Vieren die Treppen hoch, ein Amt für Glücklichsein gibt auch ungefragt Ratschläge und überall sitzen, stehen, drängeln sich Zuschauer.

Kein Zweifel, an der GAZ fanden wieder die Theaterabende statt, zu der die Fachschaft DS (Darstellendes Spiel) eingeladen hatte und die der GAZ 2 Tage Hochbetrieb bescherten. Was vor nunmehr 10 Jahren als relativ kleines Theater der Unterstufengruppe „Skyflyer“ unter der Leitung von Ulli Zelta-Rosche initiiert wurde, hat sich mittlerweile zu einem abendfüllenden Theaterspektakel entwickelt, das dem Zuschauerandrang nur deshalb gerecht werden kann, weil das Programm bereits seit Jahren gleich an zwei Abenden (Freitag und Samstag) aufgeführt wird. Und die gespannten, erwartungsvollen Gesichter der vielen Zuschauer an den verschiedenen Schauplätzen im ganzen Schulgebäude zeigten auch in diesem Jahr eindrucksvoll, dass Theater erst dann wirklich wird, „wenn das Publikum innerlich mitspielt.“

Mit diesem Zitat von Hermann Bahr hatte Schulleiterin Kirsten Gebhard-Albrecht in der vollbesetzten Aula die Theaterabende dann auch offiziell eröffnet und die Bühne für die ersten Akteure freigegeben. Mit großer Spielfreude nahmen dann die Skyflyer, Schülerinnen und Schüler der Klassen 5-7 unter der Leitung von Ulli Zelta-Rosche, die allgegenwärtigen Talentshows der Privatsender kräftig auf die Schippe und legten ausgesprochen präzise und mit erstaunlicher Bühnenpräsenz die derben, heuchlerischen Regeln dieser Sendungen offen. Am Ende jagten die Akteurinnen aus dem Publikum heraus mit Lust und großer Geste und unter dem Applaus der Zuschauer die unerträgliche Jury von der Bühne. Für Zelta-Rosche läutete dieser Auftritt ihren Abschied von der GAZ ein, denn es war ihre letzte Inszenierung, sie wird zum Halbjahr in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Mit Julia Hartl hat sie ihre Nachfolgerin aber schon eingearbeitet, so dass die von Siggi Gebhardt 1999 als Mutter einer Schülerin initiierte Theaterarbeit für die Unterstufe an der Schule nahtlos weitergehen kann. Gebhardt hat übrigens bis zum letzten Jahr bei den Skyflyern intensiv mitgearbeitet – ehrenamtlich, neben ihrem Beruf, daher gebührt auch an dieser Stelle nochmals ein herzlicher Dank für ihr großes Engagement.

„Das stimmt doch sehr nachdenklich.“ So kommentierte eine Besucherin die Präsentation eines kurzen Stückes im Flur des Musikbereiches, in dem es um die Wünsche von Eltern ging, was denn gut für ihre Sprößlinge sei. Denn die vielen Gäste des Abends wurden jetzt in Gruppen von der Aula nacheinander an unterschiedliche Orte in der ganzen Schule geleitet, wo viele kleine Ensembles kurze Stücke vorführten. Diese Raumbespielungen waren wie alle anderen Stücke des Abends allesamt selbst entwickelt worden, was die Intensität der Eindrücke nochmals steigerte. Unter der Regie von Kirsten Berg und Carsten Jonischkeit hatten deren Oberstufengruppen zu verschiedenen Themen prägnante Geschichten entwickelt, die den jeweiligen Spielstätten –Mediothek, Flure, Treppenhäuser- gerecht wurden, den
Zuschauern ganz neue Eindrücke vermittelten und den Schwerpunkt auf die Besonderheiten des bespielten Raumes und das Thema legten.

Krönender Abschluss waren dann die Stücke der DS-Gruppen von Brigitta Gsell und Jonischkeit, die auf der Bühne der Aula präsentiert wurden und aktuelle Themen wie etwa Big Data aufgriffen. Durch die große Spielfreude der Akteure, die präzisen Inszenierungen und
die ausgefeilte Licht- und Tontechnik der Event-AG von Mike Lippert (Mitarbeit Bente Hartmann und Nicole Gutberlet) wurden die vielen Zuschauer quasi automatisch in die Stücke hineingesogen, spielten unbewusst innerlich mit. Langanhaltender Applaus war der verdiente Lohn für die Theatermenschen der GAZ.

Die Bilder von den Theaterabenden hat Dr. Martin Schmidl gemacht:

 

 

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