Medienpädagogischer Tag an der GAZ

Pädagogischer Tag 2017„Youtube und Privatsender, also die Unterhaltungsindustrie ist Sinnstifter Nr. 1 unserer Kinder und Jugendlichen – die Schule ist es nicht mehr.“ Mit dieser provokanten Feststellung begann Peter Holnick seinen Impulsvortrag beim Pädagogischen Tag an der Georg-August-Zinn-Schule Reichelsheim, zu dem sich das Kollegium, Eltern- und Schülervertreter und Fachleute am 08.11. an der Schule einfanden.

Die Ganztagsveranstaltung war von einem Team um Koordinator Andreas Schenckel vorbereitet worden und bot ein vielfältiges Angebot an Vorträgen und vor allem Workshops, in die sie die Teilnehmer vorab schon eingewählt hatten.

Holnick ging nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Schulleiter Herwig Bendl, der die erkrankte Schulleiterin Kirsten Gebhard-Albrecht vertrat, sofort und ohne Umwege medias in res. „Zum ersten Mal in der Geschichte erziehen sich die Kinder selbst auf einem zentralen Gebiet und sind Lehrern und Eltern in vielen Details schon im frühen Alter überlegen. 3-jährige updaten die Handys der Eltern, weil die sich nicht auskennen.“ So prägnant und zugespitzt umriss der Geschäftsführer des Hessischen Instituts für Medienpädagogik Frankfurt die Situation. Kenntnisreich und gleichzeitig sehr unterhaltsam und fundiert machte der ausgebildete Pädagoge klar, dass hier dringend Handlungsbedarf der Schulen besteht. Der lange Beifall am Ende seines Vortrages verdeutlichte, dass er den Nerv der Zuhörer getroffen – und das Thema des Tages goldrichtig gewählt war.

Entsprechend motiviert ging es anschließend in die einzelnen Workshops, eine breite Palette an Themen stand zur Verfügung: Fragen des Urheberrechts wurden behandelt, diverse praxisbezogene Anwendungen wurden vorgestellt und ausprobiert. An Dokumentenkameras wurde deren Einsatz trainiert, den vielfältigen Möglichkeiten von IPads/Tablets wurde ebenso nachgespürt wie den Chancen (und Risiken!) beim Einsatz dieser neuen Medien beim Sprachenlernen und der Erstellung von längeren Arbeiten und Portfolios., „Ich habe viele kleine Impulse zur konkreten Umsetzung bekommen“ – das war oft von Workshopteilnehmern zu hören, lächelnde und zufriedene Gesichter sah man, als mit Legobausteinen und Handys Geschichten erzählt wurden.

Aber auch die kritische Diskussion kam nicht zu kurz, nicht alle angebotenen Workshops waren von gleicher Qualität, es entspann sich bisweilen ein kritisch-distanzierter Austausch darüber, dass der Einsatz dieser Medien durchaus sehr genau geprüft werden muss – und nicht jede Verwendung Sinn ergibt. Auch diese Gespräche trugen aber letztendlich dazu bei, dass sehr viele Teilnehmer am späten Nachmittag zufrieden, mindestens aber mit neuen Anregungen versehen zur Abschlussrunde in der Aula zusammenkamen. Stellvertretend wohl für viele zog Thomas Degenhardt, pädagogisches Urgestein an der Gaz, ein positives Fazit: „Das war der beste Pädagogische Tag seit 2008.“

Weitere Bilder vom Pädagogischen Tag 2017:

Bilder: Dr. Martin Schmidl

 

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